Erkrankungen
Krankheiten
Das Dt. End- und Dickdarm-Zentrum Mannheim (dedz) ist eine der renommiertesten Institutionen für Enddarm- und Dickdarmleiden in Europa. In der Gemeinschaftspraxis und in der proktologischen Abteilung der Universitätsklinik Mannheim werden Patienten mit individuellen koloproktologischen Spezialleistungen nach aktuellem wissenschaftlichen Kenntnisstand versorgt und behandelt.
Verhaltenstipps
Mindestens 2 Liter Flüssigkeit
Trinken Sie diese Menge täglich, um eine gesunde Verdauung zu unterstützen. Faserstoffe und die richtige Menge an Flüssigkeit führen zu einem gut geformten Stuhl und zu einer gesunden Darmtätigkeit.
Richtige Analhygiene bei Hautproblemen
Bei Hautproblemen sollte man nach jedem Stuhlgang den After feucht reinigen, z.B. sitzend am Badewannenrand abduschen, alternativ in einem Bidet oder in einer Einsatzschale. Am schonendsten geschieht dies mit lauwarmem Wasser und der eigenen Hand, ohne dass Seife oder gar desinfizierende Zusätze verwandt werden. Anschließend den After mit weichem Papier trockentupfen, keinesfalls mit Druck trockenreiben. Handelsübliche Feuchttücher empfehlen wir aufgrund des Allergierisikos grundsätzlich nicht.
Adäquates Stuhlverhalten
Bei vielen Menschen ist das Bindegewebe des Beckens zu schwach ausgebildet und wird durch belastende Tätigkeit zusätzlich beansprucht, z.B. beim Joggen oder bei schwerem Heben etc. Das Hämorrhoidalleiden ist insgesamt weit verbreitet und tritt bei nahezu jedem zweiten Erwachsenen auf. Auch eine nachlassende Stuhlkontrolle (Inkontinenz) kann durch diese Faktoren verursacht werden, oft verstärkt durch jahrelanges Fehlverhalten auf der Toilette. Insgesamt sollten Sie sich höchstens 3 Minuten auf der Toilette aufhalten. Ein Nachpressen nach erfolgter Entleerung sollte unbedingt vermieden werden. Ungünstig sind lange Sitzungen auf der Toilette und das Erzwingen der Stuhlentleerung. Hier wird der Enddarm zu lange nach unten gepresst und der Schließmuskel ungünstig belastet.
Lesen Sie dazu auch unsere Patienteninformation: Der gesunde Enddarm (PDF)
Faserreiche Ernährung
Neben ungünstigen Stuhlgewohnheiten gilt als Hauptursache von Enddarmleiden unsere zu faser- und ballaststoffarme Ernährung. Ballaststoffe, also alle unverdaulichen Pflanzenteile, sind in Schalen und Gehäuse von Gemüse und Obst enthalten oder auch in Vollkornprodukten. Wir empfehlen generell eine ballaststoffreiche Ernährung, bei Bedarf zusätzlich mit 1-2 Esslöffeln gemahlenen Flohsamenschalen oder alternativ Weizenkleie täglich. Sie sind - zusammen mit ausreichend Flüssigkeit - die Füllstoffe für den Darm, um die Darmwand zu dehnen. Erst die dadurch ausgelösten Füllungs- und Dehnungsreflexe ermöglichen die natürliche Darmtätigkeit.
Wundpflege
Video: Wundpflege nach analen Operationen
Lesen Sie dazu auch unsere Patienteninformation: Verhalten nach Enddarm-Operationen (PDF)
Patienteninformationen
- Untersuchungen und Behandlungen (PDF)
- Ernährungsempfehlung (PDF)
- Stuhlverhalten-Analhygiene (PDF)
- Darmkrebs verhindern (PDF)
- Vorbereitung zur totalen Darmspiegelung (PDF)
- Sanfte Darmspiegelung mit CO2 (PDF)
- Enddarm-Operation (PDF)
- Verhalten nach Enddarm-Operationen (PDF)
- Gummiring-Abbindung (PDF)
- Analvenenthrombose (PDF)
- Analfissur (PDF)
- Ekzem (PDF)
- Analabszess und Fistelleiden (PDF)
- Selbsthilfe bei Schließmuskel- und Beckenboden-Schwäche (PDF)
- Vorsorge Analkarzinom HIV (PDF)
- Vertrag für Selbstzahler-Leistungen (PDF)
Darmkrebs
Darmkrebs tritt am häufigsten im unteren Abschnitt des Dickdarms auf. Seine Vorstufen sind Mastdarm- oder Dickdarmpolypen.
Die Proktologin bzw. der Proktologe sind Fachleute für die Früherkennung von Darmkrebs und damit für seine Vermeidung.
Polypen werden frühzeitig abtragen. Bei Verdacht auf bösartige Veränderungen werden alle erforderlichen diagnostischen Maßnahmen durchgeführt und die notwendige Therapie veranlasst.
Lesen hierzu auch:
Darmkrebs verhindern - Eine Patienteninfo zur Darmspiegelung (PDF)
Hämorrhoiden
Hämorrhoiden sind krankhaft vergrößerte Schwellpolster am Übergang vom Mastdarm zum Afterkanal.
Sie bleiben oft lange Zeit unentdeckt, sind aber die häufigste Ursache von Afterjucken, Entzündungen, Blutungen oder Stuhlverschmutzung der Wäsche. Bei Vorliegen der genannten Beschwerden spricht man von einem Hämorrhoidalleiden.
Meist hilft eine mehrfache Verödung (Sklerosierung) oder das Abbinden mit kleinen Gummiringen (Ligatur). Bringt dies keinen Erfolg bzw. ist das Hämorrhoidalleiden bereits zu weit fortgeschritten, so sollte dieses operativ saniert werden.
Analfistel
Analfisteln sind mit Sekret oder Eiter gefüllte Gänge zwischen dem Analkanal und der Afterumgebung. Sie können auch im Sinne einer fortwährenden Wundheilungsstörung zurückbleiben, nachdem sich ein Abszess spontan eröffnet hat bzw. nachdem er chirurgisch eröffnet oder ausgeräumt wurde.
Aus der äußeren Fistelöffnung sondert sich in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen eitriges Sekret ab. Es kann dabei immer wieder zu neuen, teilweise sehr schmerzhaften Abszessen kommen und in der Folge über die Zeit zu einer fortschreitenden Zerstörungen des Schließmuskels.
Nur eine fachgerechte Operation beseitigt das Fistelleiden.
Analfissur
Bei einer Analfissur (Afterriss) treten während und nach der Stuhlentleerung heftige Schmerzen auf, die über Stunden anhalten können. Zudem kommt es bei manchen Patienten zu teilweise sehr heftigen und für den Patienten beunruhigenden Blutungen.
Rechtzeitig behandelt kann eine Fissur mittels spezieller Cremes und einer adäquaten Stuhlregulation vollständig und folgenlos ausheilen.
Heilt der Riss jedoch nicht ab und wird chronisch, so besteht die Gefahr einer Fistelbildung mit teilweiser Zerstörung des Schließmuskels. Eine chronische Analfissur muss deshalb in der Regel operiert werden.
Tumore / Polypen
Tumore und Polypen am After oder im Enddarm sind in der Regel zunächst gutartig.
Im Zweifel jedoch müssen sie entfernt und mikroskopisch untersucht werden. Nur so lassen sich möglicherweise lebensbedrohliche Entwicklungen verhindern.
Stuhlinkontinenz
Stuhlinkontinenz ist eine Störung des Afterverschlusses, die dazu führt, dass die Stuhlentleerung nicht mehr exakt kontrolliert werden kann oder dass Darmgase ungewollt entweichen. Erste Anzeichen können ein Nässen in der Afterumgebung oder verschmutzte Unterwäsche sein.
Der erfahrene Enddarmspezialist kann die komplizierten Ursachen der Verschlussstörung aufklären, lindern und in manchen Fällen vollständig beheben. Gerade in diesem Gebiet kann durch eine frühzeitige und fachkundige Diagnose sowie eine adäquate Behandlung die Lebensqualität häufig deutlich verbessert werden.
Unsere Buchveröffentlichung zu diesem Thema:
Stuhlinkontinenz – Der Ratgeber
Beckenbodensenkung
Als Folge des aufrechten Gangs des Menschen kommt es zu einer ausgeprägten Belastung der Beckenbodenmuskulatur. Übergewicht, vorangegangene Geburten, ungünstige oder zu wenig sportliche Aktivitäten, vor allem aber ein falsches Stuhlverhalten schädigen die muskulären und bindegewebigen Halteapparate des Beckenbodens zusätzlich.
Daraus folgt nicht selten eine mangelnde Wind- und Stuhlkontrolle. Bei den betroffenen Patienten sind neben einer sorgfältigen Erhebung der Beschwerden oft weitere Untersuchungen erforderlich, um die Problematik in ihrer Gesamtheit zu erfassen und die Beschwerden erfolgreich zu behandeln.
Entleerungsstörungen
Ein weit verbreiteter Irrtum ist, dass man einmal täglich Stuhlgang haben sollte. Dies trifft zwar für viele Menschen zu, jedoch bei weitem nicht für alle. Bezüglich der Stuhlgangsgewohnheiten gibt es erfahrungsgemäß sehr große Unterschiede. Laut Definition der WHO (Welt-Gesundheits-Organisation) ist als normal zu bezeichnen, wenn man alle drei Tage bis hin zu dreimal täglich Stuhlgang hat.
Entleerungsstörungen sind eine besondere Form der Verstopfung und können die Folge von Enddarmveränderungen sein, z.B. eines inneren Mastdarmvorfalls. Erst nach sorgfältiger Untersuchung und einer zielgerichteten Behandlung kann diesbezüglich mit einer Verbesserung der Beschwerden gerechnet werden.
Kinderproktologie
Enddarmleiden treten nicht allein im mittleren und höheren Lebensalter auf – nein: bereits Säuglinge und Kinder können betroffen sein!
Die Probleme reichen von angeborenen Fehlbildungen über kindliche Fisteln bis hin zu kinderspezifischen Stuhl-Entleerungsstörungen.
Das Erkennen und Behandeln solcher Probleme bedürfen eines besonders hohen Maßes an Einfühlungsvermögen und Zeit.
Colitis ulcerosa / Morbus Crohn
Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen weisen häufig außerordentlich komplexe und insgesamt sehr unterschiedliche Krankheitsbilder auf. Aus diesem Grund gehören betroffene Patienten in jedem Fall in die Behandlung eines spezialisierten Facharztes.
Hier ist zunächst der Gastroenterologe gefordert, der nach der sorgfältigen Diagnostik die gezielte und differenzierte medikamentöse Therapie bestimmt.
Bei Komplikationen im Bereich des Dünn- und Dickdarms bestimmt der Viszeralchirurg (Bauchchirurg) das weitere Vorgehen. Bei Problemen am Enddarm, insbesondere bei Auftreten von Fisteln, sollte der Proktologe (Enddarm-Spezialist) konsultiert werden.