Vorsorge
Darmspiegelung
Eine Darmspiegelung (Koloskopie) dient der Untersuchung des Dickdarmes mit dem Ziel Beschwerden abzuklären oder krankhafte Veränderungen frühzeitig zu erkennen.
Damit eine gute Beurteilung der Schleimhaut möglich ist, muss der Darm vor der Spiegelung gereinigt werden. Aus diesem Grund bekommen Sie von uns Verhaltensanweisungen zur korrekten Ernährung und zur Anwendung von Abführmitteln am Tag vor der Untersuchung.
Für die Darmspiegelung wird ein sogenanntes Koloskop verwendet. Es handelt sich dabei um einen ca. 1,5 m langen und 12 bis 15 mm durchmessenden flexiblen Schlauch, welcher sogenannte Arbeitskanäle besitzt, über die Instrumente eingeführt werden können. Mit Hilfe dieser Instrumente können zum Beispiel Proben entnommen oder Polypen abgetragen werden. Der Untersucher kann dabei die Spitze des Gerätes in alle Richtungen bewegen und das Endoskop gleichzeitig vorschieben oder auch zurückziehen. An der Spitze des Endoskops befindet sich eine Lichtquelle und eine Kamera, welches das Bild in hoher Auflösung an einen Monitor überträgt.
Die Koloskopie ist eine Untersuchung, welche in unserer Praxis sehr häufig und routinemäßig durchgeführt wird. Die Darmspiegelung gilt als risikoarm und wird in Deutschland für Frauen ab dem 55. Lebensjahr und für Männer ab dem 50. Lebensjahr generell als Vorsorgeuntersuchung empfohlen. Die Kosten werden von den Krankenkassen übernommen.
Wir raten unseren Patienten die Untersuchung in einem Dämmerschlaf durchführen zu lassen, da insbesondere das Vorschieben des Instrumentes als unangenehm empfunden werden kann. Die hierfür notwendigen Medikamente werden über einen venösen Zugang am Arm oder an der Hand verabreicht. Während der gesamten Untersuchung werden die Körperfunktionen wie Puls, Blutdruck oder Sauerstoffgehalt im Blut engmaschig kontrolliert.
Lesen Sie hierzu auch:
Darmkrebs verhindern - Eine Patienteninfo zur Darmspiegelung
Vorgehensweise
Mit Hilfe eines Gleitgels wird das Endoskop vorsichtig über den After in den Enddarm eingeführt. Um mit der Kamera eine Übersicht im Darm zu bekommen, wird Raumluft oder Kohlenstoffdioxid-Gas (CO2) über das Koloskop eingebracht. CO2 wird dabei im Vergleich zu Raumluft schneller resorbiert und kann mit der Atemluft ausgeschieden wird. Durch die Verwendung von CO2 kann das Blähungsgefühl nach der Untersuchung deutlich gesenkt werden, was von den Patienten als angenehm empfunden wird. Im Sinne des Patientenkomforts empfehlen wir daher die Verwendung von CO2 anstelle von Raumluft.
Das Koloskop wird bei der Untersuchung vorsichtig und unter Sicht bis zum anderen Ende des Dickdarms, dem sogenannten Coecum, vorgeschoben. An dieser Stelle mündet der Dünndarm in den Dickdarm. Je nach Fragestellung kann ggf. auch das letzte Ende des Dünndarms eingesehen werden (sogenanntes terminales Ileum). Die gesamte Untersuchung dauert in der Regel zwischen 15 und 25 Minuten.
Da der Darm oder der Bauchraum durch die Untersuchung nicht in ihrer Funktion beeinträchtigt werden, können Sie direkt nach der Untersuchung wieder essen und trinken. Finden sich während der Untersuchung Auffälligkeiten an der Darmwand, so können meist in der selben Untersuchung Proben entnommen oder sogenannte Polypen entfernt werden. Diese Maßnahmen sind nicht schmerzhaft. Die entnommenen Proben werden anschließend zu einem Pathologen gesandt, der sie feingeweblich beurteilt. Sie erhalten das Ergebnis der Untersuchung zeitnah postalisch von uns zugesandt.
Wichtige Hinweise
Wird die Untersuchung in einem Dämmerschlaf durchgeführt, so müssen Sie beachten, dass sie nach der Untersuchung zwingend eine Begleitperson benötigen, um die Praxis verlassen zu dürfen. Außerdem ist die Teilnahme am Straßenverkehr oder das Bedienen schwerer Maschinen für 12 Stunden nicht erlaubt. Sie erhalten für den Tag der Untersuchung eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung.
Vor einer Koloskopie sollten Sie daran denken, den behandelnden Arzt über Vorerkrankungen und die regelmäßige Einnahme von Medikamenten zu informieren. Insbesondere die Information über den Gebrauch von Blutverdünnern wie zum Beispiel Xarelto oder Eliquis, ist sehr wichtig.
Zur Planung einer Koloskopie ist in jedem Fall ein Vorgespräch mit entsprechender Aufklärung erforderlich.
Proktologische Untersuchung
Viele Enddarmleiden entwickeln sich lange bevor sie Beschwerden machen. Dies gilt nicht nur für bösartige Erkrankungen wie Darmkrebs, sondern vor allem für Hämorrhoiden und ihre Folgen. Mit frühzeitigen Untersuchungen und vorbeugenden Maßnahmen lassen sich in der Regel ernsthafte Erkrankungen vermeiden.
Hierzu gehören
- Inspektion des Afters und seiner Umgebung
- Austastung des Enddarms inklusive Prostata
- Afterspiegelung (Proktoskopie), falls erforderlich mit einer schmerzlosen Therapie bei vergrößerten Hämorrhoiden
- Mastdarmspiegelung (Rektoskopie)
- Kurze Beratung
Frühzeitige Untersuchungen können gesundheitliche Schäden vermeiden.
Darmkrebs
Darmkrebs tritt am häufigsten im unteren Abschnitt des Dickdarms auf. Seine Vorstufen sind Mastdarm- oder Dickdarmpolypen.
Die Proktologin bzw. der Proktologe sind Fachleute für die Früherkennung von Darmkrebs und damit für seine Vermeidung.
Polypen werden frühzeitig abtragen. Bei Verdacht auf bösartige Veränderungen werden alle erforderlichen diagnostischen Maßnahmen durchgeführt und die notwendige Therapie veranlasst.
Lesen hierzu auch:
Darmkrebs verhindern - Eine Patienteninfo zur Darmspiegelung